Hallo zusammen,
obwohl es nun schon einige Zeit her ist, wollte ich euch auf keinen Fall meine Eindrücke von Hawaii vorenthalten. Ich habe mich, wie viele Au Pairs, dazu entschieden, nach meinem Jahr als Au Pair, den dreizehnten Monat zu einem Reisemonat zu machen. In dieser Zeit bin ich unter anderem nach Hawaii gereist, was schon seit Ewigkeiten ein Traum von mir war. Während der Zeit in meiner Gastfamilie wurde mir häufig ans Herz gelegt, anstatt dessen doch lieber zu den Bahamas zu fliegen, was von der Ostküste aus sehr viel näher und auch günstiger wäre und mindestens genauso schön sein soll, doch mir war es weiterhin wichtig, dass es Hawaii wird. Nichtsdestotrotz kostete es mich ziemlich viel Zeit, mich dazu zu entschließen, dass es das Geld wirklich wert ist. Und das war es! Es war die beste Entscheidung, bei „jedem Mal“(ha!) Essen gehen und jedem Mal Shoppen ein wenig auf’s Geld zu gucken und am Ende diese Erfahrung zu machen, von der ich schon so lange geträumt habe.
Letztendlich war ich für sechs Tage auf Maui und für zwei Tage auf Oahu. Im Nachhinein war ich von Oahu eher enttäuscht, worauf ich im Vorfeld aber auch vorbereitet wurde, und ich hätte mir gewünscht, dass ich noch andere Inseln wie Big Island oder Kauai besucht hätte, aber trotzdem bin ich im Großen und Ganzen überglücklich damit, wie ich meine Zeit in Hawaii verbracht habe.
Wie bereits erwähnt, habe ich meinen Aufenthalt auf Maui begonnen. Nach einer sehr langen und anstrengenden Anreise (Bus, Übernachtung am Flughafen, zwei Flüge) bin ich nach 26 Stunden endlich angekommen und ein weiterer Deutscher und ich wurden am Flughafen von unserem Hostel abgeholt. Für mich war es das erste Mal, dass ich, abgesehen von zwei Nächten in Charleston, für längere Zeit in einem Hostel unterkommen würde. Darüber habe ich mir nicht wirklich Sorgen gemacht und im Nachhinein gab es dazu auch absolut keinen Grund. Das Hostel auf Maui hieß Banana Bungalow und ich hatte dort eine unvergessliche Zeit. Es wird einem super einfach gemacht, Leute kennen zu lernen. Jeden Tag werden Touren über die ganze Insel angeboten, für die man den Tourguides, mit denen man den Abend vorher noch gefeiert hat, nur ein Trinkgeld gibt. Die Zeit, die man am Hostel verbringt, ist man so gut wie nie auf seinem Zimmer, weil jeder immer im „Garten“ oder in der Küche ist. Ich habe wirklich jeden einzelnen Tag dort genossen und so viele interessante und lustige Tage und Nächte dort verbracht.
Die erste Tour, auf der ich am Tag nach meiner Ankunft war, ging an verschiedene Strände und die kleine Surferstadt Paia. Wir haben eine riesige Schildkröte am Baby Beach gesehen und hatten einen super entspannten Tag.
Am Tag darauf stand eine der beliebtesten Touren auf dem Program. Es ging zum Haleakala Volcano National Park. Wir sind den ganzen Tag 12 Meilen (20km) durch den Vulkan gewandert und haben abends den Sonnenuntergang auf einer Höhe von 10,000ft gesehen. Dieser Tag war einer meiner Lieblingstage. Wir mussten einige Zeit zu dem Vulkan in den hosteleigenen Vans fahren, aber selbst die Fahrten mit allen zusammen haben Spaß gemacht. Auch, wenn auf dem Rückweg eher geschlafen wurde.
Sonntag, der Tag nach der Wanderung, wurde der ganze Tag nur am Strand verbracht. Wir waren tagsüber am Big Beach am Makena State Park und haben nur in der Sonne gelegen, Musik gehört, Volleyball und Football gespielt oder waren im Wasser. Abends sind wird an den benachbarten Little Beach gegangen, wo Party gemacht wurde. Wir waren viel im Wasser, manche haben getanzt und wir haben uns den Sonnenuntergang angeschaut.
Montag ging es auf eine weitere, etwas kürzere Wanderung durch das Iao Valley. Wir sind durch den Dschungel gewandert während über uns ein Gewitter aufzog und es mehr oder weniger stark (meine Erinnerung mag mich ein wenig täuschen) anfing zu regnen. Letztendlich sind wir 3/4 der Wanderung durch wadenhohen Matsch gewandert, vor dem ich vorher auch noch gewarnt wurde. Ich dachte, das würde schon nicht so schlimm werden aber ha. Ich hätte niemals damit gerechnet, wie rutschig das werden kann. Mit jedem Schritt hat sich der Schuh an dem Untergrund festgesogen und wir sind letztendlich teilweise barfuß gewandert durch den Matsch gestochert und mussten bei jedem Schritt aufpassen. Natürlich bin ich trotzdem froh, die Wanderung gemacht zu haben und nach zwei bis drei Stunden waren wir auch schon durch, aber während der Wanderung an sich, fiel es mir eher schwer, die Aussicht und den „Spaß“, den wir hatten zu genießen.
An meinem leider letzten Tag, den ich komplett auf Maui verbringen durfte, war die zweite sehr beliebte Tour, die das Hostel anbietet. Und zwar sind wir die „Road to Hana“ entlang gefahren, welche einen die Ostküste der Insel entlang führt. Auch dieser Tag war leider ziemlich regnerisch, weswegen wir nicht, wie geplant, unter Wasserfällen schwimmen konnten. Trotzdem war diese Tour meine Lieblingstour. Wir haben die sogenannten Rainbow Trees gesehen, haben frisches Banana Bread bei einer Farm gekauft, sind durch eine Höhle geschwommen, in der man ohne Taschenlampe wirklich absolut nichts sehen konnte, waren am Black Sand Beach, haben unser Mittagessen bei einem lokalen Foodtruck geholt, sind von Klippen gesprungen und haben den Tag am Red Sand Beach ausklingen lassen. Wir haben auch wieder viel Zeit im Auto verbracht, aber der Tag hat einfach super viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass wir trotz des miserablen Wetters so viel aus dem Tag herausgeholt haben.
Mittwoch habe ich mich schweren Herzens von allen verabschieden müssen und es ging mit dem Flugzeug weiter nach Oahu. Hier habe ich den ersten Tag mit einer Freundin, die ich auf Maui kennen gelernt habe und die einige Tage vor mir weiterzog, verbracht. Wir sind zur Hanauma Bay, wo es zum ersten Mal einen wolkenlosen Himmel gab. Wir sind viel geschnorchelt und haben super schöne Fische und Riffe gesehen. Leider ist sie abends schon wieder weiter und somit konnten wir den folgenden Tag nicht miteinander verbringen.
Also bin ich Donnerstag, an meinem letzten Tag in Hawaii alleine losgezogen. Morgens bin ich zum wohl bekanntesten Aussichtspunkt auf Oahu, dem Diamond Head. Die „Wanderung“ dorthin ist sehr einfach, wobei es durchgehend bergauf geht und mir häufig empfohlen wurde, ihn aufgrund der Hitze entweder früh morgens oder spät abends zu machen. Nachdem ich im Hostel, was übrigens direkt in Waikiki liegt, gefrühstückt habe, bin ich anschließend zum nächsten Trail, dem Lighthouse Trail gefahren. Ich hatte leider kein Auto zur Verfügung, weswegen der North Shore für mich nicht in Frage kam. In der Nähe des Lighthouse Trails liegen zwei Strände, es schien also eine gute Möglichkeit zu sein, Strand und „wandern“ zu kombinieren. Auch diese Wanderung ist super leicht gewesen, wobei es schon merklich heißer war als morgens. Abends bin ich noch ein bisschen in Waikiki shoppen gewesen. Ich wusste, dass Honolulu eine Großstadt ist und es Malls gibt und Hochhäuser und alles, was zu einer Großstadt nun einmal dazu gehört. Trotzdem hatte ich es mir nicht so westlich vorgestellt, wie es letztendlich war.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich super positiv von meiner Zeit auf Maui überrascht wurde. Es hat echt alles gestimmt – das Hostel, die Leute, das Wetter, die Touren, die wir gemacht haben. Ich werde diese Zeit nie vergessen und sie hat meine Erwartungen an Oahu sehr steigen lassen. Man kann diese beiden Inseln nur einfach nicht miteinander vergleichen, zumindest nicht, wenn man sich dazu entscheidet, in einem Hostel in Waikiki zu wohnen. Während man auf Maui hauptsächlich Einwohner oder Backpacker antrifft, findet man in Waikiki unglaublich viele Touristen und wie bereits erwähnt, ist alles sehr westlich. In Maui haben wir jeden Abend gemeinsam im Hostel verbracht, da es einfach nichts anderes zu unternehmen gab sobald die Sonne untergegangen war. In Waikiki hingegen geht man abends aus und feiern. Das kann am North Shore allerdings alles schon wieder ganz anders aussehen.
Ich bin super dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte, da ich schon immer davon geträumt habe und kann es jedem nur empfehlen.
Wir sehen uns,
Helen