Hallo liebe Leute,
es tut mir wahnsinnig leid, dass ich mich so eine lange Zeit nicht gemeldet habe. Wie ihr sicher mitbekommen habt, habe ich mich Ende August in die USA verabschiedet und ob ihr es glauben wollt oder nicht, hier ist es ziemlich aufregend. Das komplett neue Umfeld, der neue Alltag und alles andere Neue wirft einen doch etwas aus der Bahn und dadurch konnte ich mich leider nicht, wie erhofft, sehr regelmäßig melden. Ich habe wirklich vor das zu ändern, ob es mir gelingen wird, ist allerdings leider eine andere Sache – wir werden es sehen.
Um all das Neue soll es heute auch in diesem Beitrag gehen – Wie ist es so, ganz alleine, in ein komplett neues Umfeld zu kommen? Weit weg von zuhause?
Und genau da muss ich mich schon korrigieren. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man niemals ganz alleine ist. Um einen herum sind doch immer Leute. Ob es nun bei dem ersten alleinigen Langstreckenflug der Sitznachbar ist, mit dem man eine Konversation aufbauen kann oder bloß die Stewardess, die man um Hilfe bitten kann. Ob es im Restaurant der Kellner ist oder bei einem Auslandsaufenthalt die Gastfamilie. Der Chef oder die Frau im Fitness-Center. Sobald man weg von zuhause ist, und dann auch noch mehr oder weniger alleine, fällt es einem doch immer gleich viel einfacher auf Leute zuzugehen. Ganz egal wer, man ist viel offener. Und genau das ist der Schlüssel zum Nicht Einsam Fühlen. Während meines Aufenthalts hier in den USA habe ich mich kein einziges Mal einsam gefühlt, weil es immer jemanden gab, der um mich war. Und wenn es nur aus einer Whats App-Nachricht aus Deutschland bestand. Mir ist klar, dass es noch durchaus krassere Situationen gibt, in denen Leute von zuhause weggehen, wo sie vielleicht nicht so schnell andere Leute kennen lernen, die sich in der gleichen Situation befinden, oder wo sie nicht in einer festen Gastfamilie wohnen und einen örtlichen Betreuer haben oder auch kein Internet zur Verfügung haben. Nichtsdestotrotz fühlt man sich, so lang man es nicht darauf ankommen lässt, nicht einsam.
Ich bin super zufrieden mit der Entscheidung, einmal meinen eigenen Weg alleine zu gehen. Und doch ist es kein so großer Schritt, wie ich es erwartet habe. Es fühlt sich nicht ganz so doll wie ein Neuanfang an, wie gedacht, und man ist eigentlich genau der gleiche Mensch wie vorher. Man ist nicht von jetzt auf gleich anders und man gewöhnt sich schnell an die neuen Umstände. Natürlich ist es trotzdem noch aufregend und macht unglaublich viel Spaß, aber trotzdem ist alles anders als erwartet. Was nicht einmal schlecht ist.
Über mich selbst kann ich sagen, dass ich mir mit der Entscheidung, eine Auszeit von zuhause zu nehmen, einen riesen Gefallen getan habe (nicht falsch verstehen, Mama und Papa!). Meine Wohlfühlzone zu verlassen. Mich einem neuen Abenteuer zu stellen. Mich zu verändern. Neue Eindrücke zu gewinnen. Offener und toleranter zu werden. Und unglaublich viel zu lernen. Genau das ist das, was ich mir von diesem Jahr versprochen habe und ich habe bereits nach einem knappen Monat das Gefühl, dass all dies bereits geschehen ist.
Und bereits nach dieser kurzen Zeit kann ich nur jedem ans Herz legen, einen solchen Schritt zu wagen. Loszulassen und einmal mutig sein. Keiner wird es bereuen.
„In the end, we only regret the chances we didn’t take.“
Unter diesem Motto bin ich dieses Jahr angegangen. Und unter diesem Motto werde ich jede zukünftige Möglichkeit angehen, die sich mir bietet. Es tut mir leid, dass dies ein anderer Beitrag als gewohnt geworden ist. Doch genau das ist, was ich euch heute mitteilen wollte.
Lasst es euch durch den Kopf gehen! Denn das ist auf so ziemlich das ganze Leben zu beziehen.