Hallo! Ich hoffe, es geht euch allen so gut wie mir. Anlässlich der Tatsache, dass ich heute auf den Tag genau 50 Tage in den USA bin, dachte ich mir, dass es Zeit ist, euch ein kleines Update zu geben. Wie geht es mir hier? Was habe ich erlebt? Habe ich Heimweh? Um es direkt erst einmal zu erwähnen: Mir geht es hier in Charlotte super! Es könnte echt nicht besser laufen und ich bin von vorne bis hinten komplett zufrieden!
Angefangen hat für mich alles am 17. August in Düsseldorf am Flughafen. Um 7 Uhr morgens. Der Abschied fiel mir nicht leicht, jedoch auch nicht so schwer wie gedacht. Sobald ich durch die Sicherheitskontrolle war, habe ich mich einfach nur noch gefreut. Ich habe gleich zwei Mädchen getroffen, mit denen es dann über Frankfurt nach New York ging. Dort muss jedes angehende Au Pair 3-4 Tage in einer Art Schule verbringen, in der man auf das Leben in den USA als Au Pair vorbereitet wird. Bei meiner Organisation (Cultural Care) handelt es sich dabei um ein altes College-Gebäude, über das man im Voraus ausschließlich Schlechtes hört. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen, obwohl ich mir von vorne herein darüber im Klaren war, dass es sich bei den paar Tagen nicht um Urlaub handeln soll, sondern es ist nun einmal Pflicht und wird schnell vorüber gehen. Letztendlich war ich positiv überrascht, was jedoch wahrscheinlich nicht an der Schule an sich lag. Man hat einfach schon einmal viele Leute kennen gelernt, mit denen ich auch jetzt noch viel Kontakt habe, und die ich teilweise sogar bald besuchen werde und wir hatten einfach echt viel Spaß.
Vielleicht fragen sich manche, wie ich auf die Idee kam, in eine Gastfamilie mit vier Kindern zu gehe, wovon drei gerade einmal drei Jahre alt sind. Als ich die Familie zur Matching-Zeit in meinem Account hatte und gesehen habe, wie viele Kinder sie haben, habe ich direkt gesagt – NIEMALS! Beim genaueren Kennenlernen habe ich allerdings festgestellt, wie sehr die Eltern einen unterstützen. Und das kann ich, jetzt wo ich hier bin, nur noch mehr behaupten. Meine Gasteltern sind sich der Tatsache, dass ich eigentlich genauso gut eine Familie mit zwei Kindern wählen könnte, sehr bewusst. Sobald sie merken, dass ich einen harten Tag hatte, weil die Jungs die ganze Zeit wild waren oder sonst was, werde ich abgelöst. Das ist nicht all zu üblich, und alles andere als selbstverständlich denke ich. Außerdem sind sie sehr flexibel und unterstützen mich unglaublich darin, mir ein möglichst ereignisreiches Jahr zu ermöglichen.
Und ehrlich gesagt bin ich super glücklich in einer Familie mit „so vielen“ Kindern zu sein. Ich mag es, dass immer etwas los ist. Dass ich Abwechslung habe. Und vor allem ist es unglaublich toll, die verschiedenen Persönlichkeiten der Kinder kennen zu lernen. Wer weinerlich ist, wer wild ist, wer vernünftig ist, wer eine kleine Petze ist, wer der Lustigste ist und, und, und. Hinzu kommt, dass das Mädchen eine riesige Hilfe ist und es einfach echt Spaß macht, mit ihr Zeit zu verbringen. Leider war ich während der ersten Wochen bereits zwei mal krank, so dass ich sogar nicht arbeiten konnte. Beide Male war es eine Erkältung, die jedoch ziemlich stark waren, ich vermute sogar, dass es eine leichte Mandelentzündung war. Natürlich war es nicht toll, hier direkt am Anfang krank zu sein, doch auch in den Tagen war meine Gastfamilie super für mich da. Ich habe erwartet, dass ich, wenn ich krank bin, ganz starkes Heimweh haben würde, es hielt sich aber doch echt in Grenzen.
Ich bin die Bakterien der Kinder, die sie aus der Schule mitbringen einfach noch nicht gewöhnt, und das Immunsystem muss sich erst einmal darauf einstellen.

Kommen wir nun zu einem der spannendsten Teile des Au Pair-Seins – dem Reisen. Bisher bin ich noch nicht aus Charlotte raus gekommen. Leider. Jedoch habe ich schon den ein oder anderen Trip geplant. In ein paar Tagen wird es für mich nach Chicago gehen, wo ich Freunde aus der Training School besuchen gehe. Außerdem haben Aysil und ich, wie gesagt, noch einiges geplant, worüber ich jetzt aber lieber noch nicht schreibe, da es noch nicht 100% fest steht. Sollte das jedoch alles so laufen wie geplant, werde ich natürlich darüber schreiben! Ich habe schon eine riesige Liste mit Orten, die ich hier sehen möchte und hoffe, dass ich mehr oder weniger alle davon sehen kann.
Wie ihr wahrscheinlich nun mitbekommen habt, geht es mir wahnsinnig gut. Ich fühle mich super wohl und insgesamt hätte es bisher einfach nicht laufen können. Wenn es so weiter geht, weiß ich schon jetzt nicht mehr, wie ich in 315 Tagen gehen soll. Ich entschuldige mich für diesen super langen Beitrag, ich wollte jedoch echt nichts auslassen.
Ich hoffe, in Deutschland läuft alles gut!